Aliens – Die Rückkehr
Ich brauche immer wieder Bücher, die ich nebenbei lesen kann. Also vor allem auf kurzen Zugfahrten. Anspruchsvollere Literatur kann ich da jedenfalls nicht lesen. Umso passender kam ein kleines Buchpaket, dass ich bei Ebay ersteigert hatte. Unter anderem waren darin die vier „Bücher zum Film“ der Alien Saga. Band 1 hatte mir dabei allerdings weniger gut gefallen, da er doch arg wie eine reine Nacherzählung des Films wirkte. Dazu blieben die Charaktere ebenso blass wie die Filmvorlage.
Beim zweiten Teil der Saga „Aliens“ sollte es Alan Dean Foster dann allerdings weitaus besser machen. Zwar bleibt die Geschichte wiederum sehr eng am Drehbuch, doch die Charaktere bekommen nun endlich mehr Spielraum für eigene Gedanken und Gefühle. Zum Inhalt dieses Klassikers muss man wirklich nichts mehr sagen. Der ließe sich auch brutal runterbrechen auf Space Marines treffen auf Aliens. Aliens gewinnen. Überlebende flüchten. Das mehr oder weniger überraschend im Fluchtraumschiff auftauchende Alien wird genau wie im ersten Teil per Schubs ins All getötet. Klingt wenig originell, ist es auch nicht wirklich. Und war es auch nicht Mitte der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts. Es war nicht die Originalität der Geschichte, sondern die Düsternis, die Mischung aus Action und Horror, die ein ganz anderes Kinoerlebnis bot, als die kurz zuvor erschienene Star Wars Trilogie. Allein H.R. Gigers Aliens waren ein visuelles Erlebnis der besonderen Art.
Was für das Kino neu war, war für Science Fiction Leser keineswegs bahnbrechend. Beispielsweise hatte Robert A. Heinlein bereits 1959 seine Starship Troopers in den Kampf gegen außerirdische Arachnoiden geschickt und dabei ein ebenso düsteres Szenario entworfen.
Und dennoch ist Aliens eine wunderbare kurzweilige Horror-Science-Fiction Lektüre, die den ersten Band bei weitem übertrifft.
Lediglich bei der Übersetzung sind einige stehende Begriffe ziemlich absurd ins Deutsche übertragen worden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass in Deutschland bei einem Granatwurf nicht „Feuer im Loch“ gerufen wird. Auch wenn es im amerikanischen Englisch „Fire in the Hole“ heißt. Auch hätte man das „aufpumpen“ des Schiebers auf dem Granatwerfer sicherlich besser mit repetieren übersetzen können. Eine Pumpgun ist ja auch keine Pumpwaffe, sondern ein Vorderschaftrepetierer. Seis drum. Insgesamt mindert das natürlich keineswegs das Lesevergnügen.
Wer ein gedrucktes Taschenbuch in den Händen halten will, ist auf den Gebrauchtbuchmarkt angewiesen. Ansonsten gibt es die ersten drei Bände der Alien Saga in einem E-Book (Amazon-Link) vereint.
Alan Dean Foster
Aliens – Die Rückkehr
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.01.1986
Verlag : Heyne Verlag
ISBN 3-453-02456-7